Wieso entsteht das polyzystische Ovarsyndrom? Die Frage nach den Ursachen vom PCOS sorgt noch immer für grosse Unsicherheit und Verwirrung. Beim Frauenarzt werden Frauen vielfach gleich nach der Diagnose mit einer Aussage wie „Sie müssen nun damit leben.“ oder “Sie werden vielleicht nie Kinder bekommen können.” wieder in den Alltag entlassen. Ein Schock für viele Betroffene! ⠀
Verständlicherweise kommt die Frage nach dem Warum auf. Wieso ich?
Auch wenn die Ursachen vom PCOS aus medizinischer Sicht noch nicht vollständig geklärt scheinen, gibt es zahlreiche Studien und Erfahrungswerte, die unterschiedliche Faktoren identifizieren, die nebst einer genetischen Dispositionen zum Auftreten oder einer Verstärkung von PCOS-Symptomen führen können. Und genau bei diesen Faktoren kannst auch du ansetzen. ⠀
Denn je nachdem, welcher Faktor bei deiner individuellen Geschichte eine Rolle spielt, sind andere Herangehensweisen zielführend. Aber was auf jeden Fall klar ist – du kannst etwas tun! ⠀
Eine hormonfreundliche Ernährung, die auf die jeweiligen Faktoren abgestimmt wird, ist dabei ein wichtiger Hebel mit enorm viel Potenzial. Aber auch Stressreduktion, Bewegung, Sport, Schlafhygiene usw. sind effiziente Ansatzpunkte um den Ursachen vom PCOS entgegenzuwirken.
Ganz bewusst gehen wir hier nicht auf die Antibabypille als eine der Ursachen vom PCOS ein. Falls der Körper nach einigen Monaten nach Absetzen der Hormone nicht zurück in den natürlichen Zyklus findet, sind nämlich bei den meisten Frauen wiederum die unten beschriebenen Hauptursachen sowie Nährstoffmängel ein Thema, die durch die Pille ausgelöst oder verstärkt werden können. ⠀
Von welchen Hauptursachen vom PCOS die Rede ist, werden wir nun genauer anschauen. Es können grundsätzlich vier Bereiche unterschieden werden.
1. Insulinresistenz
Rund 70% der PCOS-Betroffenen weisen eine Insulinresistenz auf. Der Schweregrad ist dabei von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei einer IR sind die Insulinwerte im Blut erhöht, da die Zellen nicht wie vorgesehen auf das Hormon reagieren. Dieser Zustand wird auch Hyperinsulinämie genannt und kann unter Umständen eine Vorstufe von Diabetes Typ II sowie dem Metabolischen Syndrom sein.
Immer dann, wenn du Kohlenhydrate isst, werden diese bei der Verdauung in kleine Zuckermoleküle aufgespalten und gelangen dann über den Darm in den Blutkreislauf. Die Bauchspeicheldrüse reagiert daraufhin mit der Ausschüttung von Insulin, einem Hormon, das den Zucker vom Blut in die Körperzellen transportiert, um den Zucker dort in Energie umzuwandeln. Das Insulin kannst du dir wie ein Schlüssel vorstellen, der dem Zucker das Tor öffnet, um in die Zelle zu gelangen.
Kommt nun aber zu viel Zucker in den Organismus, sind die Zellen irgendwann überfordert und blockieren das Schloss. Ihre Insulinsensitivität nimmt ab. Nun kann das Insulin das Tor nicht mehr öffnen, woraufhin sowohl Zucker als auch Insulin ungenutzt im Blut verbleiben. Der Insulinspiegel im Blut steigt an und der Zucker wird in Form von Speicherfett in den Fettdepots eingelagert. Eine Insulinresistenz führt daher oftmals zu einer Gewichtszunahme und die meisten Frauen mit einer IR leiden aus diesem Grund an Übergewicht.
Aber auch die Produktion von männlichen Hormonen, sogenannten Androgenen, wie Testosteron oder DHEA oder wird durch den erhöhten Insulinspiegel gefördert. Ein Übermass an solch männlichen Hormonen wird Hyperandrogenämie genannt und bringt den Körper ganz schön durcheinander.
Liegt eine Insulinresistenz vor, ist es besonders wichtig, dass du darauf achtest, was du isst. Denn alles, was deinen Blutzucker stark erhöht, verstärkt die Insulinresistenz und fördert somit eine der häufigsten Ursachen vom PCOS. Ein hormonfreundlicher Lebensstil mit einer bewussten Ernährung kann dich dabei unterstützen abzunehmen und deinen Körper wieder in die Balance zu bringen. Besuche unsere Pinterest Rezeptsammlung für konforme Menüideen.
Eine Insulinresistenz fördert Übergewicht und die übermässige Ausschüttung von männlichen Hormonen.
2. Stille Entzündungen
Entzündungen sind ein Abwehrmechanismus des Körpers und können auch unbemerkt entstehen. Solche verborgenen Entzündungen werden in vielen Fällen chronisch. Dabei läuft das Immunsystem die ganze Zeit auf Hochtouren, was häufig eine Erklärung für Antriebslosigkeit und Schwäche ist.
Die Mehrheit der PCOS-Betroffenen weisen solche stillen Entzündungen auf, die den sensiblen Hormonhaushalt aus der Balance bringen. Doch was ist der Grund für eine solche stille Entzündung?
Allergene, Umweltgifte und chronischer Stress können stille Entzündungen auslösen. Aber speziell Übergewicht sowie eine geschwächte Darmflora fördern Entzündungsprozesse. Mehr dazu erfährst du im Abschnitt schlechte Darmgesundheit.
Stille Entzündungen sollten nicht unterschätzt werden. Entwickelt sich eine solche verborgene Entzündung unentdeckt, wird sie chronisch und schädigt langfristig das Gewebe und verändert die körpereigenen Stoffwechselprozesse, wie das Zusammenspiel der Hormone.
Erst wenn der Auslöser der stillen Entzündung beseitigt ist, kann sich der Körper wieder erholen.
Stille Entzündungen sind eine Überreaktion des Immunsystems und bringen das Hormonsystem durcheinander.
3. Hormonelle Fehlregulationen
Hormonelle Fehlregulationen haben ihren Ursprung in den endokrinen Drüsen, welche für die Hormonausschüttung zuständig sind.
Unsere Hormone sind für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich, geben uns Kraft, Leistungsfähigkeit, Konzentration, regulieren unsere Emotionen wie Lust, Spass, Sexualität, Motivation, fördern unseren inneren Antrieb, regulieren unseren Stoffwechsel, unseren Blutdruck und die Regeneration und steuern unser Hunger- und Durstgefühl. Es ist also naheliegend, dass eine Störung des sensiblen Hormonsystems zu einem physischen und psychischen Chaos führt.
Als eine der Ursachen vom PCOS haben wir oben die Insulinresistenz sowie ein Überschuss an männlichen Hormonen beschrieben. Typische Symptomen sind Haarausfall am Kopf, einer typisch männlichen Körperbehaarung, Akne sowie Menstruationsbeschwerden.
Das Polyzystische Ovarsyndrom kann aber auch auf eine geschwächte Schilddrüse zurückzuführen sein, die funktionell eng mit den Eierstöcken verbunden ist. Eine vermehrte Produktion von Stresshormonen in den Nebennieren kann PCOS ebenso begünstigen, da dies die Wirkung männlicher Hormone, wie etwa von Testosteron, verstärkt.
Ein Grund für diese hormonellen Funktionsstörungen sind hormonschädigende Substanzen, sogenannte endokrine Disruptoren. Gemäss der WHO stehen rund 800 chemische Stoffe in Verdacht, sich negativ auf die Gesundheit von Mensch und Tier auszuwirken. In diesem Zusammenhang werden Phthalate, BPA, Pestizide oder Biozide erwähnt.
Insbesondere bei der Lebensmittel- und Kosmetikproduktion werden diese eingesetzt, aber auch die Antibabypille kann dieser Kategorie zugeordnet werden. Wir sind diesen Umweltgiften tatsächlich jeden Tag unwissentlich ausgesetzt.
Hier ist es wichtig, dass du dir bewusst wirst, welchen Stoffen du tagtäglich ausgesetzt bist und wie du dich davor schützen kannst. Dieser Punkt ist auch ein wichtiger Bestandteil unserer Coachings.
Hormonell wirkende Substanzen wie BPA, Pestizide oder Phthalate stören das Hormongleichgewicht.
4. Schlechte Darmgesundheit
Der Darm hat einen immensen Einfluss auf unsere Gesundheit. Sind die guten Darmbakterien wohl genährt und in ausreichender Zahl vorhanden, geht es uns gut. Eine schlechte Darmgesundheit kann wiederum zu vielen chronischen Beschwerden führen. Auch eine hormonelle Dysbalance und somit auch PCOS können die Folge sein – denn der Darm ist ebenfalls am Hormonstoffwechsel beteiligt.
Zeichen für eine geschwächte Darmflora sind zum Beispiel starke und häufige Müdigkeit, Nährstoffmangel, Unter- oder Übergewicht sowie Verdauungsprobleme.
Ein Ungleichgewicht der Darmflora – also eine ungünstige Verteilung von guten und schlechten Darmbakterien – sowie eine durchlässige Darmschleimhaut können nämlich begünstigen, dass Bakterien, Giftstoffe oder sogar unverdaute Nahrungsteilchen in den Blutkreislauf gelangen und so eine stille Entzündung auslösen. Die Darmflora kann etwa durch zu häufigen Alkoholkonsum, Medikamente wie Antibiotika und Cortison oder eine ungünstige Ernährung gestört sein.
Der Darm hat einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden und den Hormonstoffwechsel.
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