Was ist PCOS – Antworten auf die 5 wichtigsten Fragen

Was ist PCOS

Was ist PCOS?

Die Abkürzung PCOS (engl. polycystic ovary syndrome) steht im Deutschen für das Syndrom polyzystischer Ovarien oder auch das Polyzystische Ovarsyndrom. 

Der Name beschreibt das Auftreten mehrerer “unentwickelter” Eibläschen, die in diesem Fall Zysten genannt werden. Ein “Syndrom” ist es deshalb, weil bei Betroffenen gleichzeitig mehrere Symptome auftreten, die für PCOS typisch sind.

Mit deiner Diagnose bist du nicht alleine, im deutschsprachigen Raum sind rund 12% aller Frauen im gebärfähigen Alter betroffen. Das PCOS ist bei Frauen im gebärfähigen Alter die häufigste Ursache für einen unregelmässigen Zyklus, für Unfruchtbarkeit und einen Überschuss an männlichen Hormonen.

PCOS ist bei Frauen im gebärfähigen Alter die häufigste Ursache für Unfruchtbarkeit

Welches sind die Symptome? 

Der Name PCOS weist auf Zysten hin. Die Zysten sind jedoch nur eines von mehreren möglichen Symptomen, die für eine Diagnose relevant sind. Zur einheitlichen Diagnosestellung hat man sich im Jahr 2003 auf die sogenannten Rotterdamm Kriterien geeinigt. Diese besagen, dass es drei Hauptsymptome gibt, von denen mindestens zwei gleichzeitig auftreten müssen, damit das PCOS diagnostiziert wird. 

Diese drei Hauptsymptome möchten wir die jetzt gerne vorstellen: 

1. Unregelmässige Regelblutung durch ausbleibenden Eisprung

Eine unregelmässige Regelblutung ist das erste der drei Hauptsymptome. Das kann eine seltene Periode (Oligomenorrhö: weniger als 9x pro Jahr) oder ganz ausbleibende Regelblutung (Amenorrhö, keine Periode für mehr als 3 Monate) sein. Können nebst natürlichen Gründen wie einer Schwangerschaft oder den Wechseljahren auch andere Ursachen, wie etwa Magersucht, Stress oder Medikamente ausgeschlossen werden, liegt ein Zusammenhang mit einer Hormonstörung, wie dem PCOS, nahe. 

2. Zysten an den Eierstöcken

Das namensgebende Symptom beschreibt das Auftreten vieler kleiner Zysten an den Eierstöcken. Etwa eine von drei Frauen hat polyzystische Ovarien, jedoch besteht nicht bei jeder ein PCO-Syndrom. 

Für eine Diagnose müssen es mindestens 12 an jedem der beiden Eierstöcke sein. Dabei handelt es sich um unreife Eizellen, sogenannte Follikel, bei denen es nicht zum Eisprung kam und sie es daher nicht bis in die Eileiter geschafft haben. Sie verbleiben am äusseren Rand der Eierstöcke als kleine Bläschen. Der Gynäkologe kann diese dann via Ultraschalluntersuchung erkennen. 

Die gute Nachricht ist; die Zysten sind nicht gefährlich und müssen nicht operiert werden. Sie können aber auf eine Stoffwechselstörung hinweisen und haben deshalb deine Aufmerksamkeit verdient. 

3. Überschuss an männlichen Hormonen

Das dritte Hauptsymptom ist ein Überschuss an männlichen Hormonen, Hyperandrogenämie genannt. 

Dieser Überschuss an Androgenen (männlichen Sexualhormonen), stören den Organismus und sind verantwortlich für viele PCOS-typische Symptome, wie Akne, Hirsutismus bzw. eine männliche Körperbehaarung oder Haarausfall. 

Neben diesen drei Hauptsymptomen, gibt es viele weitere Symptome, die bei einem PCOS auftreten können. Es ist wichtig zu wissen, dass das PCOS eigentlich eine Ansammlung von Symptomen ist, die sich bei jeder Frau anders äussern können.

Andere häufige Symptome sind: 

  • Insulinresistenz 
  • plötzliche Gewichtszunahme
  • Unfruchtbarkeit
  • Erhöhtes Risiko für Fehlgeburten
  • Haarausfall am Kopf 
  • männliche Körperbehaarung
  • starke Menstruationsbeschwerden (PMS)
  • fettige Haut/Haare
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörung

Das PCOS ist auch deshalb so heimtückisch, weil sich die unterschiedlichen Symptome gegenseitig beeinflussen. Wenn du mehr über diese Wechselwirkungen zwischen den Symptomen erfahren möchtest, steht alles im verlinkten Beitrag.

Wird das PCOS lange nicht entdeckt oder nicht behandelt, kann das langfristig schlimme Folgen, wie Diabetes, Herzkreislauf-Erkrankungen oder erhöhtes Gebärmutterkrebsrisiko haben.

Welche Symptome in Kombination auftreten, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Wie finde ich heraus ob ich PCOS habe?

Wenn du das Gefühl hast, dass deine Symptome auf das PCO-Syndrom passen könnten, solltest du auf deinen Gynäkologen zugehen. Via Ultraschall wird dann untersucht, ob du Zysten an den Eierstöcken hast. Am besten erzählst du auch genau, was du alles an Symptomen hast. So können der Arzt oder die Ärztin besser abschätzen, ob das zum Krankheitsbild des PCOS passt oder nicht. 

Ein weiteres Diagnosetool ist ein Bluttest, in welchem der Hormonstatus gemessen wird. Da wird dann geschaut, ob du einen messbaren Überschuss an männlichen Hormonen hast. 

Allenfalls folgen noch weitere Untersuchungen, wie ein Test der Schilddrüsenfunktion oder auf Insulinresistenz etc. Das hängt von deiner persönlichen Geschichte ab. 

Nicht immer ist die Diagnose ganz eindeutig. Weil das Krankheitsbild sehr von der jeweiligen Frau abhängig ist und sich das bei allen unterschiedlich äussern kann. 

Wie entsteht PCOS?

Auch wenn die Ursachen vom PCOS aus medizinischer Sicht noch nicht vollständig geklärt scheinen, gibt es zahlreiche Studien und Erfahrungswerte, die unterschiedliche Faktoren identifizieren, die nebst einer genetischen Dispositionen zum Auftreten oder einer Verstärkung von PCOS-Symptomen führen können. Und genau bei diesen Faktoren kannst auch du ansetzen. ⁠

Alles über die 4 Hauptursachen vom PCOS findest du im entsprechenden Beitrag.

Wie wird PCOS behandelt? 

Frauenärzte verschreiben Frauen mit dem Polyzystischen Ovarsyndrom oft die Antibabypille. Diese kann kurzfristig zu einer Linderung der Symptome beitragen. Auch das Diabetes-Medikament Metformin wird immer wieder bei PCOS eingesetzt, insbesondere wenn gleichzeitig eine Insulinresistenz vorliegt. 

Das Problem bei diesen Methoden ist, dass die Wirkung so lange anhält, wie die Medikamente oder die Pille eingenommen werden. Besteht aber beispielsweise ein Kinderwunsch, muss die Pille abgesetzt werden und dann ist die Chance gross, dass die Symptome wieder zurückkommen. 

Medikamente oder die Pille bekämpfen die Symptome, so lange sie genommen werden. Für eine langfristige Veränderung braucht es eine Umstellung des Lebensstils.

Die nachhaltigste Art etwas gegen deine PCOS Symptome zu tun und dich langfristig besser zu fühlen, ist eine Umstellung hin zu einem hormonfreundlichen Lebensstil. Darunter fallen folgende drei Lebensbereiche, die du genauer unter die Lupe nehmen solltest: 

  1. Ernährung
  2. Bewegung
  3. Erholung

Was jetzt vielleicht banal klingt, hat einen enormen Einfluss auf dein Wohlbefinden. Und das beste dabei, du hast es selbst in der Hand und kannst sofort damit anfangen. Denn wir wissen heute oft gar nicht mehr, was unserem Körper nun wirklich gut tut und was nicht. Auch ist unser moderner Lebensstil mit viel Stress, Essen on-the-go und oft sitzender Arbeitstätigkeit alles andere als hormonfreundlich. 

Das Ziel ist also, dass du lernst, deinem Körper mehr von dem zu geben, was ihn stärkt und weniger davon was ihn schwächt. 

Was ist PCOS - Illustration

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Hinter Life with PCOS stehen wir, Mirjam und Valérie. Als ausgebildete Gesundheits-Beraterinnen unterstützen wir Frauen mit PCOS dabei, wieder zurück in ihre Kraft zu kommen und sich wieder wohl in ihrer Haut zu fühlen.

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