Weihnachten steht ja praktisch vor der Tür. Und was wären die Festtage ohne ein paar Weihnachtskekse. Das Problem: Mit gesunder Ernährung haben die klassischen Mailänderli, Zimtsterne oder Spitzbuben nichts zu tun. Sie enthalten grundsätzlich sehr viel Zucker. In einem Teig stecken je nach Rezept 50 Würfelzucker.
Gesunde Zuckeralternativen
Gibt es denn gesunde Zuckeralternativen? Diese Frage ist nicht so einfach beantwortbar. In vielen zuckerfreien Rezepten, werden statt weissem Zucker oft Agavendicksaft oder Ahornsirup verwendet. Der Vorteil von diesen Zuckeralternativen ist, dass sie ein kleines bisschen mehr gesunde Nährstoffe enthalten als der klassische raffinierte Zucker, der nur aus leeren Kalorien besteht. Jedoch sind diese auch bereits so stark verarbeitet und konzentriert, dass sie zu 90% aus Zucker bestehen und keine Ballaststoffe mehr enthalten.
Ohne diese steigt der Blutzuckerspiegel relativ schnell an. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel sorgt für eine besonders hohe Ausschüttung von Insulin und das fördert wiederum das Risiko für eine Insulinresistenz oder Diabetes. Ein hoher Insulinspiegel kann zudem die körpereigene Hormonbalance stören.
Ganze Trockenfrüchte als Süssungsmittel
Eine Alternative für solche Dicksäfte oder Zuckersiruparten ist die Verarbeitung von ganzen Trockenfrüchten. Auch diese enthalten natürlich viel Zucker und sollten in gemässigten Mengen genossen werden, jedoch bleiben bei der Nutzung der ganzen Früchte die Ballaststoffe bestehen. Diese sorgen dafür, dass der Blutzucker langsamer ansteigt. Der Körper kann den Zucker so besser abbauen und als Energie nutzen. Dazu kommt, dass Trockenfrüchte tolle Nährstofflieferanten sind. So enthalten zum Beispiel getrocknete Datteln mehr Magnesium, Eisen oder Kalzium als frische Früchte.
Sind Zuckeraustauschstoffe die Lösung?
Eine weitere Alternative sind Xylit (Birkenzucker) oder Erythrit. Sie liefern keine Kalorien und haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel – damit fällt die schädliche Wirkung des raffinierten Zuckers auf unseren Insulinhaushalt weg. Man muss sich einfach bewusst sein, dass diese Zuckeraustauschstoffe stark verarbeitet sind und unserem Körper keinen Mehrwert in Punkto Nährwerten bieten können. Auch wirkt Xylit in grösseren Mengen abführend und sowohl Xylit als auch Erythrit werden bei einer Sorbit-Intoleranz nicht vertragen.
Unsere Empfehlung lautet also: Wenn es das Rezept nicht zulässt, auf Zucker zu verzichten, dann füge diesen möglichst im Verbund mit Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien hinzu. Wenn es noch etwas süsser sein muss, können auch mal Xylit oder Erythrit verwendet werden.
Jetzt aber zurück zum Thema Weihnachten. Wir haben für euch drei süsse Versuchungen zusammengestellt, die gut zu Weihnachten passen, aber natürlich auch unabhängig davon genascht werden können. Gesüsst werden sie nur mit Datteln. Sie sind also tatsächlich frei von raffiniertem Zucker oder konzentrierten Zuckeralternativen. Auch haben wir zusätzlich darauf geachtet, dass wir möglichst gesunde und hormonfreundliche Zutaten verwenden. Alle Rezepte sind auch milch- sowie glutenfrei und unterstützen damit die natürlich Hormonbalance. Wir starten mit dem ersten der drei Rezepte
Zimtsterne ohne Zucker
Der Weihnachtsklassiker schlechthin darf natürlich nicht fehlen. Ein Dattelmus mit Zitrone sorgt für die Süsse, der Zimt für das richtige Aroma und die Mandeln für den Crunch. Zimt und Mandeln wirken beide blutzuckerstabilisierend und wirken damit einer Insulinresistenz und Diabetes entgegen.
Gestartet wird mit dem Dattelmus. Wir haben gleich die doppelte Menge gemacht, als wir für das Rezept benötigen. Der Rest kommt zur Aufbewahrung in den Kühlschrank. Denn dieses Dattelmus ist ein tolles Süssungsmittel und schmeckt wirklich lecker. Wir verwenden es manchmal für das Müsli oder auch in herzhaften Gerichten, bei denen normalerweise Zucker zugesetzt wird. Der Vorteil von einer grösseren Menge ist auch, dass der Mixer die Masse besser greifen kann.
Für das Dattelmus nutzen wir einen Hochleistungsmixer. Der Vorteil ist, dass die Datteln vorher nicht eingeweicht werden müssen, da der Mixer genügend stark ist. Habt ihr keinen Hochleistungsmixer, empfehlen wir, die Datteln vorher ein paar Stunden in kaltem Wasser einzuweichen.
Das Dattelmus und die Mandeln werden anschliessend mit den Gewürzen zu einem Teig vermengt. Der fertige Teig sollte sich gut vom Schüsselrand lösen. Ansonsten kannst du noch etwas Nüsse hinzufügen. Ist er zu trocken und fällt auseinander, braucht der Teig wahrscheinlich noch etwas Dattelmus oder Wasser.
Als Hilfe zum Ausrollen und Ausstechen haben wir ein Glas mit Wasser gefüllt und das Wallholz, sowie die Ausstechform immer wieder etwas angefeuchtet. So hat sowohl das Ausrollen, als auch das Ausstechen super funktioniert. Auch das Kühlstellen des Teigs kann helfen, dass er weniger klebt.
Die fertigen Zimtsterne kommen dann bei 160 Grad für 10 Minuten in den Ofen. Nach dem Herausnehmen sind sie noch relativ weich, aber sie trocknen beim Abkühlen noch nach.
Der klassische Zimtstern-Guss aus Puderzucker und Eischnee fällt in diesem Fall natürlich weg. Für den weihnachtlichen Look haben wir etwas Xylit zu Puderzucker gemahlen und darüber gestreut. Das gibt auch noch ein wenig zusätzliche Süsse und sorgt optisch für das gewisse Extra. Bei der Familie sind die zuckerfreien Zimtsterne auf jeden Fall gut angekommen. Die gibt es auf jeden Fall wieder.
Zuckerfreie Zimtsterne
Mirjam MilenkovicKochutensilien
- Mixer
- Food Processor
Zutaten
- 200 g Mandeln gemahlen
- 3 TL Zimt
- 1 Prise gemahlene Vanille
- 1 Ei oder Leinsamenei 1 EL gemahlene Leinsamen, 2 EL Wasser
Dattelpaste
- 100 g Datteln
- 1 TL Zitronensaft
- ½ Scheibe Zitrone ca. 1 cm dick
- 1 Prise Salz
- 150 ml Wasser
Anleitungen
Für die Dattelpaste
- Die Datteln in Wasser einweichen – mindestens 3 Stunden oder über Nacht. Wenn du einen Hochleistungsmixer hast, kannst du diesen Schritt auch überspringen.
- Alle Zutaten für die Dattelpaste, die Datteln, den Zitronensaft, die Zitronenscheibe, Salz mit dem Wasser in den Mixer oder Food Processor geben und so lange mixen, bis eine homogene Paste entstanden ist.
Für die Kekse
- Für das Leinsamenei, die Leinsamen mahlen und mit 2 EL Wasser mischen. Die Mischung für 10-15 Minuten quellen lassen.
- Gemahlene Mandeln, Zimt, Vanille, Salz mit 100 Gramm von der Dattelpaste mischen und in einem Rührgerät oder einem Handmixer so lange verrühren, bis ein einheitlicher Teig entstanden ist. Dieser sollte sich gut vom Schüsselrand lösen.
- Backofen auf 160 Grad vorheizen.
- Teig auf einer gemehlten Oberfläche oder einer Backunterlage ca. 1 cm dick ausrollen. Das Wallholz dafür etwas anfeuchten, so klebt der Teig weniger. Optional kannst du den Teig vorher 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit er etwas einfacher zu verarbeiten wird.
- Die Ausstechformen ebenfalls anfeuchten, damit das Ausstechen einfacher wird. Die ausgestochenen Kekse anschliessend ca. 10 Minuten bei 160 Grad backen.
- Die fertigen Zimtsterne sollten nachdem sie aus dem Ofen geholt wurden, mindestens 10 Minuten abkühlen, bevor du sie vom Blech nimmst. Es ist normal, dass sie noch etwas weich sind, wenn sie aus dem Ofen kommen. Sie werden im kühlen Zustand fester.
- Optional kannst du 1-2 EL Xylit in einem Food Processor zu Puderzucker mahlen und über die fertigen, abgekühlten Kekse streuen, bevor du sie servierst.
Notizen
Hast du das Rezept ausprobiert? Lass uns gerne in den Kommentaren wissen, ob es euch geschmeckt hat!